Evangelische Kirchengemeinde Übersee-Bergen-Grabenstätt
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Auf ein Wort

 

Auf ein Wort

 

Liebe Gemeindemitglieder,

liebe Gäste!

Zum Zeitpunkt dieser Zeilen ist die Betroffenheit groß: Die Welt gerät aus den Fugen. Die große Welt und meine kleine: Krieg und Gräueltaten in Israel und Palästina. Krieg und Gräueltaten in der Ukraine. In Bayern und Hessen wurde gewählt. Herzensfreunde sind sterbenskrank und kämpfen mit langwierigen Erkrankungen. Und dazwischen Geburtstage und freudige Ereignisse von lieben Menschen. Ich fühle mich hin- und hergerissen. Ich wache auf und bete, wie es mich in meinem Inneren drängt: "Meine Seele hängt an Dir. Deine rechte Hand hält mich." So einfach und klar, das Psalmwort bringt alles auf den Punkt. Ein weiteres Psalmwort gesellt sich dazu: "Dennoch bleibe ich stets an Dir. Denn Du hältst mich bei meiner rechten Hand." Solches Beten gibt mir wieder inneren Halt. Das "Dennoch" ruft mich heraus aus der Verzweiflung. Ich soll mich ja den mir anvertrauten Menschen und Aufgaben zuwenden. Dazu hilft mir der Gottesdienst mit seinen Erkenntnissen: "Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn. Der Himmel und Erde gemacht hat." Ihm gehöre ich. Ihm gehören wir. Mitsamt aller Betroffenheit. Ich will es glauben für das schier Unglaubliche und doch Geschehene: Für die große Welt, die außer Rand und Band scheint. Als ob das schlimme Erdbeben nicht an und für sich schon genügend Leid mit sich brächte. Nein, es muss auch noch barbarischer, unmenschlicher Hass, Terror, Krieg entfacht werden. Das Hin- und Hergerissen-Sein bleibt: Die einen kämpfen mit unerklärlichen und unerfindlichen gesundheitlichen und lebensbedrohlichen Zuständen und ihren Sorgen. Andere feiern Geburtstage und Feste und sind glücklich wie kleine Kinder. Ich will mich mitfreuen. Und mit den Erkrankten mitleiden. Und bete im Herzen: "Meine Seele hängt an Dir. Deine rechte Hand hält mich." Und: "Dennoch bleibe ich stets an Dir. Denn Du hältst mich bei meiner rechten Hand." Schließlich will ich meinen Blick erheben und ihn auf das vor uns Liegende richten: Auf den Alltag, auf Advent, auf Weihnachten, auf das neue Jahr. Auf den Gottesdienst mag ich dabei nicht verzichten. Ich nehme mir vor, so oft wie möglich hinzugehen und dort Gottes Worte in mich aufzunehmen. Nicht immer sind es neue Worte, aber oft Jetzt-Worte. Worte Gottes ins Jetzt hineingesprochen. Die Worte Gottes wollen unser Halt sein. Unser Halt in Freud und Leid. In Krankheit und Gesundheit. In unserer Schwäche und in unserer Stärke. Geben wir uns einen Ruck zum Vertrauen. Geben wir die Hoffnung nicht auf, dass Gottes Herz und Gottes Worte Leben bedeuten: Leben für unsere Gemeinde, für unser Land, für unsere Nation, für unseren Kontinent, für unsere Erde, für Nord und Süd, für West und Ost. Gottes Herz hat sich uns gezeigt. Verkündigt in einer Nacht vor den Toren Bethlehems: "Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids."(…) "Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens."

Liebe Gemeindemitglieder! Liebe Gäste! Vom weihnachtlichen Geschehen her wünsche ich Ihnen gesegnete und frohe Tage! Dass wir uns gehalten und begleitet wissen.

Mit herzlichen Grüssen,

Ihr Rudolf Scheller

 

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