Evangelische Kirchengemeinde Übersee-Bergen-Grabenstätt
Evangelische KirchengemeindeÜbersee-Bergen-Grabenstätt

Auf ein Wort

 

Auf ein Wort

 

 

Liebe Gemeindemitglieder! Liebe Gäste!

 

"Der Segen bleibt". 

Welch ein Geschenk! Welch eine Gnade!

Welch ein Glück!

 

In einem der Kurse von 'Stufen des Lebens' hatten wir uns mit dem Thema 'Der Segen bleibt' einige Abende lang befasst. Es geht um den Segen Gottes für Seine Menschen, die Ihm vertrauen. Gesegnet Sein ist etwas Wertvolles. Herausragend wertvoll aus allem anderen, was auch wertvoll ist. Gesegnet Werden ist ein Geschenk. Herausragend aus allen anderen Geschenken im Leben, über die wir uns freuen. Unter Gottes Segen zu leben bedeutet für viele Menschen einen Halt zu haben, Orientierung, Schutz, Geborgenheit. Das Leben nicht alleine meistern zu müssen. Es gibt Jemand, der da ist und uns begleitet. 'Ich möcht', dass Einer mit mir geht, der's Leben kennt, der mich versteht, der mich zu allen Zeiten, kann geleiten. Ich möcht', dass Er auch mit mir geht.' Der Segen ist das Gute, das Gott über uns Menschen denkt. Beim Gesegnet Werden bekommen wir das Gute von Gott selbst zugesprochen. Mit Worten, hörbar. Wenn Hände auf Kopf oder Schulter gelegt werden, spürbar.

Im Ersten Testament wird von den Erz-Vätern Abraham, Isaak und Jakob berichtet. Man kann selbst nachlesen, wie Gott mit ihnen Seine Geschichte begonnen hat, mit den Menschen guten Willens.

Der Kurs "Der Segen bleibt" handelt im Kern von Jakob und dessen bewegter Lebens- und Glaubensgeschichte. Aufgewachsen mit dem älteren Zwillingsbruder Esau bringt Jakob seinen Bruder mit List um das Erbe. Jakob muss fliehen. Weit, weit weg. In seiner Angst und Einsamkeit auf der Flucht schenkt Gott ihm den Traum einer Himmelsleiter. Dieser Traum lässt Jakob Mut schöpfen: Gott schickt mir Seine Engel. Ich bin nicht allein! Ich werde versorgt. In der Fremde gründet sich Jakob auf Gottes bleibenden Segen. Eine große Familie darf Jakob aufwachsen sehen. Dennoch bleibt ihm nicht erspart, seine geliebte Frau Rahel beerdigen zu müssen. Dazu verliert Jakob noch seinen geliebten Sohn Josef. Gewaltsam ins Ausland verbracht, von dessen eigenen Brüdern. Durch viele Wirren hindurch versöhnt sich Jakob mit seinem Zwillingsbruder Esau. Welch ein Geschenk! Welch eine Gnade! Welch ein Glück! Wenn Gottes Segen eine Versöhnung ermöglicht. Was sich für uns einfach anhört und anfühlt, war ein umkämpfter Lebensweg mit Höhen und tiefen Tälern. Mit Versagen und Schuld. Auch mit einem starken Willen. 'Ich lasse Dich nicht, bevor Du mich segnest!' schreit Jakob dem Engel Gottes entgegen, im Ringkampf am Fluss-Ufer, beim Übergang in die neue Lebensphase.

Was bleibt? Der Segen bleibt! Selbst für Jakobs Nachfahren. Die Geschichte Gottes mit Seinen Menschen geht weiter. Gottes Name Jahwe bleibt. Jahwe trägt die Bedeutung 'Ich bin da! Für Dich!' In Deiner Vergangenheit, in Deiner Zukunft, in Deiner Gegenwart. Dies ist Gottes bleibende Zusage. Sein Versprechen! Seine Treue! Sein Segen bleibt!

Das sage ich nach Jahrzehnten meines Dienstes als Pfarrer, in Übersee und an verschiedenen Orten vorher, wenn ich nun in den Ruhestand gehe. Auch in dieser Zeit gab es für mich und uns Höhen und Tiefen. Ich habe mit Menschen gefeiert und getrauert, gelacht und geweint, habe Gottes Segen zugesprochen, sein Wort gepredigt, getröstet und wurde auch selbst ermutigt und gesegnet. Welch ein Geschenk! Welch eine Gnade! Welch ein Glück! Es bleibt, was in offene Herzen gefallen ist und aufgenommen wurde. Es bleibt, was Gott uns geschenkt hat und was wir davon weitergegeben haben. Es bleibt die Verbundenheit im Glauben, im Vertrauen, im Beten und in der Liebe Gottes. Es bleibt die Verbundenheit im Segen Gottes.

Unsere Kirchengemeinde hier vor Ort, in Übersee und Bergen und Grabenstätt, ist zuallererst Gottes Gemeinde, die Kirche Jesu Christi. Gott selbst kümmert sich um Seine Kirche und Gemeinde. Er ist da. Er bleibt da. Sein Segen bleibt! Glaube und Hoffnung und Liebe bleiben!

'Das Einzig Wichtige im Leben, sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen!' (Albert Schweitzer).

'Du hast das Leben, allen gegeben, gib uns heute Dein gutes Wort. So geht Dein Segen, auf unsern Wegen, bis die Sonne sinkt mit uns fort. Du bist der Anfang, dem wir vertrauen, Du bist das Ende, auf das wir schauen. Was immer kommen mag, Du bist uns nah. Wir aber gehen, von Dir gesehen, in Dir geborgen, durch Nacht und Morgen, und singen ewig Dir Halleluja!' (Jörg Zink)

Geborgen in Gottes Hand dürfen wir unsere Wege weitergehen.

Liebe Gemeindemitglieder! Liebe Gäste!

Mit diesen Gedanken sage ich Ihnen und Euch 'Auf Wiedersehen". Und lade Euch zu meinem und Johannas Abschied am 10.August 2025 ein. Wir feiern dazu einen Gottesdienst um 10:00 Uhr in der Ewigkeitskirche in Übersee. Unseren Ruhestand verbringen wir in Schnaittach. Wir sind dankbar, dass sich diese Tür geöffnet hat.

 

'Der Segen bleibt' Welch ein Geschenk! Welch eine Gnade! Welch ein Glück!

 

Ihr Rudolf Scheller

 

 

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