Wenn Sie von einem lieben Angehörigen Abschied nehmen mussten,
wenden Sie sich bitte an den Pfarrer Ihres verstorbenen Angehörigen.
Für verstorbene evangelische Gemeindemitglieder
aus dem Bereich unserer evangelischen Kirchengemeinde Übersee
(Übersee, Bergen, Grabenstätt):
Pfarrer Rudolf Scheller, Grassauer Str.19, 83236 Übersee
(Tel.08642-993 / Fax 08642-5979988 / rudolf.scheller@elkb.de).
Rufen Sie bitte Pfarrer Rudolf Scheller an und verabreden Sie ein Trauergespräch.
Im Trauergespräch können Sie Ihre Wünsche zur Gestaltung des Trauergottesdientes benennen (Lieder, Texte, Weiteres…).
Wenn Sie es wünschen, wird der Trauergottesdienst selbstverständlich auch komplett von Ihrem Pfarrer gestaltet.
Was ist generell zu bedenken, wenn Sie von einem lieben Angehörigen Abschied nehmen mussten?
Verständigen Sie im Sterbefall unverzüglich einen Arzt zur Feststellung des Todes und der Todesursache, ebenso zur Ausstellung der Todesbescheinigung.
Wie melden Sie die Bestattung an?
Legen Sie den Termin und die Art der Bestattung fest (Erdbestattung, Feuerbestattung…):
Sprechen Sie dazu mit dem zuständigen Pfarramt,
zu dem die verstorbene(!) Person gehört,
mit der Friedhofsverwaltung und dem Bestattungsunternehmen Ihrer freien Wahl.
Den Grabplatz wählen Sie mit der Friedhofsverwaltung.
Vereinbaren Sie, wie erwähnt, das Trauergespräch mit Ihrem Pfarrer.
Der Sterbefall ist beim Standesamt anzuzeigen,
dort wird die Sterbeurkunde ausgestellt.
In der Regel hilft Ihnen das Bestattungsunternehmen Ihrer eigenen Wahl
bei diesen und weiteren Formalitäten.
Die kirchliche Bestattung:
Die kirchliche Bestattung ist ein Gottesdienst der gesamten Gemeinde.
Sie wird in der Regel allen Angehörigen der evangelischen Kirche gewährt.
Ein Anrecht darauf, kirchlich bestattet zu werden, haben ausserdem
ungetaufte Kinder evangelischer Eltern, frühverstorbene Kinder,
bei denen die Nottaufe nicht mehr möglich war, wie auch totgeborene Kinder.
Hat sich ein Mensch selbst das Leben genommen, ist die kirchliche Begleitung der Angehörigen besonders geboten.
In der Traueranzeige drückt sich auch die eigene Sicht des Lebens und des Todes aus:
Christen können Ihrem Vertrauen zu Gott mit dem Zeichen des Kreuzes und einem biblischen Wort in der Traueranzeige Ausdruck verleihen.
Als Trauernde können Sie so beten:
Herr, unser Gott, wir trauern sehr um unsere/n lieben NN. NN wird uns sehr fehlen. Aber wir geben NN in deine Hand und wissen NN in deiner Liebe geborgen. Wir haben Angst vor dem Tod und dem Sterben. Tröste uns in unserem Leid und in unserer Trauer jetzt. Tröste uns, wenn wir selber einmal sterben werden. Danke für die Gewissheit: Du hältst uns und lässt uns nicht fallen, was auch immer geschehen mag. Wir können nicht tiefer fallen als in Deine gute Hand. Amen.
Herr Jesus Christus, es trifft uns hart: Der Tod und das Sterben von NN. Wir sind NN doch sehr verbunden. Schweren Herzens geben wir NN her. Bleibe du bei uns, weil es in uns dunkel geworden ist vor Trauer und Schmerz. Bleibe du bei uns, wenn dunkle Erinnerungen in uns wach werden und wir uns allein und hilflos vorkommen. Bleibe du auch jetzt bei uns und hilf uns, dass wir gute Gedanken haben, dass wir uns dankbar erinnern, und dass wir uns denen aufrichtig zuwenden, die uns jetzt besonders brauchen. Herr, erbarme Dich, Christus, erbarme Dich, Herr, erbarme Dich über uns. Amen.
Herr, mein Vater im Himmel! Du hast mir NN genommen! Noch kann ich nicht sagen: “Herr, dein Wille geschehe, weil er weise und gut ist!” Doch ich flehe zu dir: Nimm mir meine Gleichgültigkeit und mein Desinteresse. Lass mich doch die Wärme der Sonne wieder spüren, irgendwann, und auch die Kühle des Regens. Hilf mir, dass ich eines Tages auch die Blumen auf den Wiesen und die Früchte der Bäume wieder sehen kann. Und ich frage mich, wann mich die Sorgen meiner Nachbarn wieder anrühren werden, und wann mich der Angstschrei eines Kindes wieder erreichen wird? Herr, wie weit bin ich entfernt von allem Mitleid, das ich früher empfinden konnte, und wie weit bin ich noch entfernt von allem stillen Glück? Die quälende Finsternis der Dunkelheit und der Nacht ist meine einzige Gefährtin, immer noch. Herr, erwärme doch wieder mein erstarrtes Herz, und gib mir doch wieder ein ein Stück wahren Lebens zurück!. Ich vertrauen mich Dir an, trotz allem. Amen.
Hier folgen:
Allgemeine Fragen angesichts des Todes und des Sterbens:
Wer entscheidet, wie ein verstorbener Angehöriger bestattet wird?
Oft äußern Menschen Wünsche hinsichtlich ihrer Beerdigung. Diese Wünsche sollten nach Möglichkeit auch respektiert werden. Wenn die Bestattungsform im Testament erwähnt ist, müssen Sie sich als Angehörige daran halten. Wenn keine Wünsche geäußert wurden, entscheiden die nächsten Verwandten.
Kann jemand, der nicht in der Kirche war, kirchlich beerdigt werden?
Wer aus der Kirche austritt, erklärt damit auch, dass er auf eine kirchliche Trauerfeier verzichtet. Stattdessen kann ein Redner eine Trauerfeier durchführen. Die Kosten für den Redner müssen Sie selbst bezahlen, und die Bestattung gilt dann nicht als kirchliche Bestattung. Wenn Sie als Angehörige Trost suchen, können Sie sich selbstverständlich an Ihren Pfarrer wenden.
Gibt es eine ökumenische Bestattung?
Eine Bestattung erfolgt in der Regel in der eigenen Konfession, in der Konfession dessen, der verstorben ist. Ausnahmen müssen mit dem zuständigen Pfarramt abgesprochen werden.
Kann jemand, der Selbstmord begangen hat, kirchlich bestattet werden?
Ja, ein Selbstmord ist kein Hinderungsgrund mehr für eine kirchliche Bestattung.
Was ist eine Aussegnung?
Nach der alten Tradition wurde von dem Verstorbenen im Haus Abschied genommen. In vielen Dörfern gibt es diese Tradition der Aussegnung des Verstorbenen im Wohnhaus noch immer. Fragen Sie Ihren Pfarrer um Rat und äußern Sie Ihre Wünsche.
Kann ich auf einem Friedhof meiner Wahl bestattet werden?
Mit der Kirche gibt es dabei keine Probleme. Es liegt eher an den Ordnungen der örtlichen Friedhofsverwaltungen, ob sie eine Bestattung Auswärtiger zulässt.
Was kostet eine Beerdigung?
Neben den Kosten für Sarg, Grab, Kränze, Blumen können noch Gebühren für die Nutzung der Friedhofskapelle oder der Kirche und die Inanspruchnahme des Organisten oder der Organistin hinzukommen.
Muss bei einer Trauerfeier unbedingt gesungen werden?
Natürlich kann man auf Lieder bei der Trauerfeier verzichten. Aber bedenken Sie, der Gesang kann hilfreich sein und Ihnen in Ihrem Schmerz Trost spenden. Auch wenn Sie selbst nicht singen wollen, gibt es meist Menschen im Trauergottesdienst, die mitsingen. Eine Alternative ist, neben dem Gesang ein oder zwei Instrumentalstücke spielen zu lassen.
Weitere Informationen unter:
http://www.evangelisch-das-ganze-leben.de/content/sterben_loslassen.php
Mit diesen Gedanken und Hinweisen grüße ich Sie herzlich
Ihr Rudolf Scheller