Evangelische Kirchengemeinde Übersee-Bergen-Grabenstätt
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Auf ein Wort

 

Liebe Gemeindemitglieder! Liebe Gäste!

 

"Prüft alles und behaltet das Gute!" Die Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen (ÖAB) hat dieses Wort des kritischen Blicks und Gesprächs als unseren inneren Begleiter durch dieses Jahr ausgesucht. Die biblische Jahreslosung für 2025 steht in 1.Thessalonicher 5:21. Wenn wir als Christen aufgefordert werden, alles zu prüfen, sind wir zu einem kritischen Gespräch eingeladen, das wir zunächst in unserem eigenen Innern führen. Jede und jeder für sich selbst. Wie lebe ich mein Leben? Bin ich darüber froh? Ist mir mein Glaube an Jesus wichtig und ein innerer Halt? Bin ich verbunden mit anderen, in der Kirchengemeinde, ökumenisch, auf kommunaler Ebene, auf Vereinsebene? Wir werden ermutigt: "Prüft alles und behaltet das Gute!" Prüft alles. Am Morgen bereits fängt das Prüfen an: Aufstehen, Wecker nochmals klingeln lassen, nicht wecken lassen. Frühstücke ich zuerst, oder lese ich in der Bibel vorher, wann kommt das Duschen? Dann die Nachrichtenflut, Meinungsvielfalt, gezielte Falschinformationen vielleicht. All das kann zermürben und entmutigen. Wir sind darauf angewiesen, zu prüfen, was echt ist, was der Wahrheit entspricht, was dem Leben dient. Denn womit wir uns befassen, das prägt uns, unser Verhalten, unser Denken, unser Fühlen. Passt mein Lebensstil noch? Sind meine Gewohnheiten richtig? Tun mir diese Gewohnheiten gut? Sind sie hilfreich? Sind sie "noch" richtig, oder hat sich etwas verändert? Achte ich in dem, was ich tue und lasse, auch auf andere? Habe ich im Blick, wie es anderen geht, wie sich mein Verhalten auf andere auswirkt, welche Folgen mein Handeln für andere hat? Lasse ich mich von Menschenfreundlichkeit leiten? Es ist gut, auf "alle" Bereiche unseres Lebens zu schauen, und prüfen und bewahren, was gut ist. Das Richtige loslassen. Das Richtige festhalten. Nicht umgekehrt. Nicht das Falsche festhalten. Die Aufforderung zu prüfen, gilt auch in gesellschaftlichen und politischen Belangen, in Herausforderungen und auch bei Versuchungen: Wollen wir unsere Demokratie aufgeben, weil immer mehr Populisten nach vorne drängen? Wollen wir Deutschland, wie es sich entwickelt hat, aufgeben, angesichts der gewachsenen Migration? Wollen wir alles negativ sehen, was mit der Klimaentwicklung zu tun hat? Wollen wir alles seinen Gang gehen lassen? Ist es nicht wesentlich, offen zu sein, offen zu bleiben, für unterschiedliche Sichtweisen, in gegenseitiger Achtung? Und dabei selbst eine nachvollziehbare Haltung zu vertreten? In krisenhaften Zeiten nicht der Angst, der Wut, dem Hass die Macht überlassen. Sondern gezielt auf das Gute sehen, das uns gegeben ist. Es ist ja wahrhaft nicht alles schlecht. Wir Christen und die christliche Gemeinde soll sich auseinandersetzen, abwägen, vergleichen, sich manchmal anpassen, vor allem aber das Gute aufnehmen und annehmen und übernehmen. Doch: Was ist das Gute? Für Paulus ist der Maßstab für das Gute immer verbunden mit dem Glauben an Jesus Christus und dem Vertrauen zu Ihm. Der Maßstab des Handelns ist die Art von Liebe, wie Jesus sie vorgelebt hat. Sie sucht das Beste für den anderen. Oft spüren wir beim Beten oder Stillsein vor Gott, was richtig ist: Sich Zeit nehmen für Gott, die Alltagsgeschäfte wenigstens kurz zur Seite legen. Das stille persönliche Reden mit Gott, das Meditieren über Gottes Willen: Beides gehört dazu, zum guten Prüfen, zum Erkennen und Festhalten des Guten. Kirsten Fehrs, die Ratsvorsitzende der EKD, der evangelischen Kirche in Deutschland, meint dazu: "Das Zutrauen in die Entscheidungen für das Gute und die klare innere Orientierung an Jesus Christus" sind ihrer Erfahrung nach "hilfreich und tröstlich". So dürfen wir die Schätze, die Gott uns anvertraut, in Empfang nehmen und verwalten und weiterentwickeln. Das Alte, das Bewährte, sollen wir festhalten. Die Glut weitertragen. Die Asche hinter uns lassen. Das Neue, das sich noch bewähren muss, sollen wir genau ansehen. Prüfkriterium für uns als Christen ist Gottes Wort und der Heilige Geist. Er kann eine innere Stimmung und Überzeugung schenken, so dass wir eine wohltuende und gute Ruhe in Herz und Seele spüren. Gottes Heiliger Geist kann diese Offenheit bewirken. So können wir das Gute erkennen und festhalten. "Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, Seinen Heiligen Namen! Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was Er Dir Gutes getan hat!" Mit diesen Gedanken grüße ich Sie herzlich, wünsche Ihnen und Ihren Lieben eine nachdenklich-besinnliche Passionszeit und schließlich ein frohmachendes Osterfest. Gefolgt von einer frohen nachösterlichen Freudenzeit! Und lade Sie bereits jetzt zu meinem und Johannas Abschied am 10. August 2025 ein.

 

Ihr Rudolf Scheller

 

 

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